Tiergesundheitszentrum Hof Repente

Aktive und passive Bewegung

Die Bewegungstherapie hat zum Ziel, die physiologische Funktion des Körpers wiederherzustellen und/oder zu erhalten. Dabei führt sie zur Verbesserung eingeschränkter oder beschädigter Gelenke, Kräftigung geschwächter Muskulatur und Wiederherstellung des Gleichgewichts der Muskulatur. Des Weiteren wirkt sich Bewegungstherapie positiv auf die Dehnung verkürzter Sehnen, Bänder und Muskulatur aus. Unterschieden wird hierbei zwischen aktiver und passiver Bewegungstherapie. Passive Behandlungsmöglichkeiten werden durch den Therapeuten ausgeführt. Sie dienen in erster Linie der Schmerzlinderung und dem schrittweisen Aufbau der Funktionsfähigkeit. Dem gegenüber wird die aktive Therapie unter der Anleitung des Therapeuten/Ausbilders vom Reiter-Pferd-Paar ausgeführt.

Wir sind bestrebt, dem Tier bestmöglich gerecht zu werden. Dabei spielt die Bewegungstherapie eine wesentliche Rolle. Unter dem Motto
„Bewegung ist nicht gleich Bewegung“ möchten wir auf verschiedene Aspekte der Gesunderhaltung des Bewegungsapparates eingehen. Zum einen steht für uns die korrekte Ausbildung des Pferdes im Vordergrund und zum anderen, die natürlichen Bewegungen des Pferdes positiv zu unterstützen und zu erhalten.

Beim Analysieren der natürlichen Bewegungsabläufe des Pferdes muss man beachten, dass das Pferd ein Lauf-Tier ist. Ausreichend Bewegung auf verschiedene Art und Weise und auf unterschiedlichen Untergründen ist für das Pferd wichtig und bietet ihm gleichzeitig eine Verletzungsprophylaxe.
Dr. Lagershausen geht im Rahmen seiner wissenschaftlichen Erkenntnisse auf drei wesentliche Punkte ein: Trittsicherheit, Abbau von überschüssiger Energie und die dadurch positive Leistungsbereitschaft des Pferdes. „Dadurch profitiere am Ende Reiter und Pferd“, beschreibt er in seinen Veröffentlichungen. Genau dies sollten wir uns zum Vorbild nehmen und die Ausbildung unseres Pferdes ernst nehmen, um es lange gesund zu erhalten. Die Bewegungstherapie kann hier unterstützend wirken. Einfache Beispiele wie das Aufwärmen der Muskulatur, langsames Dehnen und kontrollierte Bewegungen kommen oft zu kurz in der Reiterei.

Im folgendem Praxisbeispiel der aktiven Therapie möchten wir Ihnen dies näherbringen und auf die korrekte Ausführung der Lektionen eingehen. Das Vorwärts-Abwärts-Reiten ist ein großes Thema in der Ausbildung von Pferden und fördert die Dehnung der Oberlinie. Das Pferd tritt an das Gebiss heran, die Oberlinie dehnt sich, der Hals-Kopfbereich senkt sich in die Tiefe und die Ganaschen werden geöffnet. Gleichzeigt spannt sich die Bauchmuskulatur an und zieht nach oben, der Rücken hebt sich und die Hinterhand kann unter den Schwerpunkt treten. Das Pferd läuft in einer positiven Grundspannung, die vor allem zur Stärkung der Muskulatur beiträgt. Durch diese Stärkung der Muskulatur und schließlich des gesamten Bewegungsapparates kann das Pferd seinen Reiter tragen, so dass dieser losgelassen sitzen kann. Nicht nur über die Reiterei kann man solche Effekte erzielen, Abwechslung durch Zirzensik, Handarbeit und Longieren können das Pferd motivieren. Durch stetiges Analysieren und Beobachten der korrekten Ausübung wird das Pferd schön geformt und gymnastiziert. In unserer Ausbildung kombinieren wir genau diese Facetten und lehren jeden, der Ausbilder seines eigenen Pferdes zu sein.

Bei der passiven Bewegungstherapie können wir durch unser Wissen verschiedene Therapiemöglichkeiten anbieten und können somit schmerzlindernd, aufbauend und lockernd wirken. Dieses sind Grundvoraussetzungen, um ein Pferd optimal auf die aktive Bewegungstherapie vorzubereiten. Wir bieten unter anderem Magnetfeldtherapie, Physiotherapie, Osteopathie und Kalt-Plasma-Therapie an. In Kombination mit ausreichend Erholung, artgerechter Haltung und ökologischem Futter kümmert sich unser Team um das optimale Wohlbefinden ihres Pferdes. Auch nach schweren Eingriffen oder Verletzungen kann man diese Therapien anwenden und unterstützend einsetzen.